Du hilfst der Welt – einfach, indem du du bist.

“You are already helping the world- just by being yourself.”

Aber… wer bist du?

Bist du Mama, Ehefrau, Tochter, Schwiegertochter, Arbeitnehmerin?
Mutti einer Teenagerin, Brustkrebskämpferin, Bioladengängerin?

Bist du deine Bedürfnisse – nach Verbindung, Ruhe, Erholung, einem Hauch Abenteuer oder einem kräftigen Lachen?

Bist du deine Gefühle – traurig, depressiv, hyperaktiv, ängstlich, verliebt, schüchtern, beschämt?

Oder bist du vielleicht etwas ganz anderes – etwas, das unter all dem liegt?
Etwas, das nicht gemacht, nicht definiert, sondern nur gefühlt werden will?

Was ich beobachte, bei mir – und bei den Menschen, die ich begleiten darf:
Wir können uns selbst sein, wenn wir uns selbst wahrnehmen.

Nicht in der Rolle, nicht im Gefühl, nicht im Wunsch.
Sondern da, wo der Körper spricht.
Beim Wandern.
Beim Singen.
Beim Tanzen.
Beim Joggen.
Bei einer Massage.
In der Körperarbeit.

Wenn der Körper sich bewegt, kommt die Seele hinterher.
Und manchmal braucht es noch etwas mehr – einen Spiegel.

Einen liebevollen.
Einen, der dich nicht bewertet.
Sondern dich sieht, dich hält, dich erinnert.
Einen Spiegel voller Hoffnung.

Mein liebster Spiegel ist Mutter Erde.

Sie zeigt mir, dass mein Rhythmus genau richtig ist –
auch wenn er sich langsam anfühlt.
Auch wenn ich mich frage, ob ich "zu viel" bin – oder "zu wenig".

Sie erinnert mich daran,
dass nach Regen Sonnenschein kommt.
(So kitschig das klingt – die Natur hat keine Angst vor Kitsch.)
Sie zeigt mir:
Manches liegt lange im Dunkeln.
Länger als uns lieb ist.
Länger, als der Kopf aushält.

Im Matsch. In der Erde.
Verdeckt.
Unscheinbar.
Nicht sichtbar.
Nicht „produktiv“.

Und irgendwann – langsam, fast heimlich – beginnt etwas zu wachsen.
Ein kleines Etwas.
Ein zarter Trieb.

Und selbst dann… braucht es Zeit.
Und Pflege.
Und Geduld.

Bis es blüht.
Und wenn es blüht, dann ist da kein Zweifel mehr.

Alle freuen sich über die Blüte.
Aber keiner sah, wie lange der Same brauchte.
Wie lange es dunkel war.
Wie sehr er sich nach Licht sehnte – ohne zu wissen, wie Licht überhaupt aussieht.

Ich sehe das so oft –
bei den Menschen, die ich begleiten darf.
Und bei mir selbst.

Diese Sehnsucht, schon zu blühen.
Jetzt.
Sofort.

Doch gerade das – dieses noch nicht – ist heilig.

Und vielleicht liegt deine größte Kraft genau darin:
dich selbst im Noch-nicht zu erkennen.
Im Prozess.
Im Wachsen.
Im Dazwischen.

Vielleicht hilfst du der Welt nicht durch das, was du tust.
Sondern durch das, was du bist.
Jetzt.
Hier.
Unvollständig.
Wunderbar.