Ich habe eine Freundin.
Sie ist dreifach Mama.
Vielleicht gibt es sie gar nicht -
und doch trägt jede von uns einen Teil von ihr in sich.
Der Chef ist laut, fordernd.
Immer muss sie sich behaupten, stark bleiben, mitreden,
um ernst genommen zu werden.
Ihr Mann verliert die Ruhe,
wenn sie selbst keine mehr hat.
Und eigentlich bräuchte sie ihn dann
nicht als Ratgeber, sondern als stillen Fels.
Sie wünscht sich so vieles:
einen Thermomix, damit alles schneller geht.
Einen Pool, damit endlich mal Ruhe einkehrt.
Ein Wohnmobil, um einfach loszufahren
weg von allem, was zu viel ist.
Ich sehe die Wünsche. Sie dürfen da sein.
Doch wenn sie ehrlich ist,
weiß sie:
Sie sehnt sich nicht nach Dingen,
sondern nach Leichtigkeit.
Nach einem Moment,
in dem niemand etwas will.
Nicht mal sie selbst.
Vielleicht bist du auch diese Freundin.
Vielleicht kennst du diesen Anteil in dir,
der alles richtig machen will,
der sich bemüht, der funktioniert,
der stark sein möchte -
und irgendwann merkt,
dass der Körper nicht mehr mitspielt.
Wenn Stress über Wochen bleibt.
Wenn die Haut rebelliert.
Wenn die Verdauung streikt.
Wenn das Immunsystem müde ist.
Wenn die chronische Erkrankung wieder lauter wird.
Dann kommen schnell die Gedanken:
Ich mach was falsch.
Ich bin falsch.
Ich bin die Einzige, der es so geht.
Doch das stimmt nicht.
Und genau hier möchte ich dir sagen:
Du bist nicht allein.
Auch wenn es sich so anfühlt.
Auch wenn du gerade müde bist.
Auch wenn du seit Monaten nach Antworten suchst.
Da ist ein leises Wir,
das dich mit all denen verbindet,
die gerade dasselbe fühlen
still, unsichtbar, aber echt.
